Wintersemester 2025/2026

Veranstaltungen von Stefanie Steiner-Grage

  • Seminar

    Bizets »Carmen« und die Spanienmode auf den Pariser Bühnen im 19. Jahrhundert

    Fachbereich: Musikwissenschaft
    Anmeldeverfahren: Anmeldung per E-Mail
    Unterrichtszeitraum: 15. Oktober 2025 bis 4. Februar 2026
    Wöchentliche Termine: Mittwoch 14:15 bis 15:45 Uhr, Kollegiengebäude I, HS 1119
    Zielgruppe: Alle interessierten Studierenden
    Abschluss: Es kann wahlweise ein Teilnahme- oder ein Leistungsnachweis erworben werden. Für den Teilnahmenachweis ist eine regelmäßige aktive Teilnahme mit Textvor- und -nachbereitung erforderlich, für den Leistungsnachweis zusätzlich die Anfertigung einer Hausarbeit.

    Statistiken zufolge ist Georges Bizets Oper Carmen die am häufigsten aufgeführte Oper überhaupt. Die in der andalusischen Stadt Sevilla angesiedelte Handlung, „Carmen“ als schöne, wilde und freiheitsliebende Hauptperson und auch Bizets Musik mit ihrem typisch „spanischen“ Kolorit prägen die akustische und optische Vorstellung Spaniens vom ausgehenden 19. Jahrhundert bis heute. Allerdings setzte Georges Bizet nie im Leben einen Fuß nach Spanien – seine akustische Evokation des Nachbarlandes beruht ausschließlich auf einer Mischung aus Quellenrecherche und blühender Fantasie. Die auf Pariser Bühnen seit etwa 1850 grassierende Mode an spanischen Tänzen und bunten Kostümierungen tat ihr übriges, um das Klischee von Carmen als „der“ prototypischen Verkörperung Spaniens fest zu zementieren: Die österreichische Tänzerin Fanny Elßler, die mit ihrer – durch spanische Kastagnetten angereicherten – „Cachucha“ auf den Pariser Bühnen riesige Erfolge feierte, ist nur eines von vielen Beispielen für die enorme Spanienbegeisterung im Frankreich des 19. Jahrhunderts…

  • Kolloquium

    Das Gemeinsame Musikwissenschaftliche Kolloquium der Universität und der Hochschule für Musik Freiburg

    Fachbereich: Musikwissenschaft
    Anmeldeverfahren: Anmeldung per E-Mail
    Unterrichtszeitraum: 14. Oktober 2025 bis 3. Februar 2026
    Wöchentliche Termine: Dienstag 16:15 bis 17:45 Uhr, Kollegiengebäude I, HS 1119
    Zielgruppe: Alle interessierten Studierenden
    Abschluss: Unbenoteter Schein bei Teilnahme.

    Das Kolloquium, das gemeinsam von Musikwissenschafts-Dozierenden des Musikwissenschaftlichen Seminars der Universität und der Musikhochschule abgehalten wird, wird weiterhin drei erprobte Formate enthalten. Es wird Vorträge auswärtiger Gäste geben, daneben „abendfüllende“ Vorstellungen von aktuellen Projekten samt den Diskussionen hierüber, schließlich ähnlich geartete, aber kleinere Einheiten, wie sie z. B. nötig werden können, wenn jemand Details einer in Arbeit befindlichen Bachelor-Studie diesem größeren Kreis zur Diskussion vorstellen möchte.

    Bei all diesem soll es ein „Colloquium“ sein: eine Gesprächsrunde, in der man sich gegenseitig kennt und in der der individuelle Austausch von Ideen deshalb lockerer (oder auch unverbindlicher) vonstattengehen kann als in einer „fremden“ Atmosphäre. Auf diese Weise wird ein Kaleidoskop von Arbeitsansätzen fassbar, wie sie im Rahmen des neuen Forschungszentrums Musik aktuell verfolgt werden. Vielleicht gewinnen Zuhörende dabei auch Anregungen für die Vorbereitung der eigenen Examensarbeit: Daher sind Teilnehmende mindestens ab dem 5. Bachelor-Semester herzlich willkommen.

  • Vorlesung

    Musikgeschichte bis 1450 im Überblick

    Fachbereich: Musikwissenschaft
    Anmeldeverfahren: Anmeldung per E-Mail
    Unterrichtszeitraum: 14. Oktober 2025 bis 3. Februar 2026
    Wöchentliche Termine: Dienstag 12:15 bis 13:45 Uhr, Kollegiengebäude I, HS 1119
    Zielgruppe: Alle interessierten Studierenden
    Abschluss: Es kann ein Teilnahmenachweis erworben werden. Dafür ist eine regelmäßige aktive Teilnahme mit Textvor- und -nachbereitung und das Ablegen einer Klausur erforderlich.

    Die Vorlesung versteht sich als Einführung in die frühe europäische Musikgeschichte, in der viele Neuerungen in die Musik Einzug hielten: In den Klöstern entstand im 9. Jahrhundert die Neumenschrift, mit der die in Zeit und Raum verklingende Musik auf Papier gebannt – und damit der Nachwelt überliefert – werden konnte. In Frankreich wurden Komponisten namentlich erwähnt; einstimmige Gregorianische Choräle wurden mit weiteren Stimmen angereichert, woraus sich die Praxis des Organums als Keim der Mehrstimmigkeit entwickelte. Dadurch stellte sich auch die Frage nach der rhythmischen Organisation von mehreren übereinander geschichteten Stimmen, was komplexere Notationsformen wie die Modalnotation nach sich zog. Obwohl zunächst geistliche Musik vorherrschend blieb (geschuldet auch der Tatsache, dass vor allem Kleriker des Schreibens, zumal von Noten, kundig waren), erblühten auch weltliche Musizierformen im Mittelalter…Ziel der Vorlesung ist es, mit der älteren Musik, ihrer Notation und Begrifflichkeit vertraut zu werden und wichtige Stationen der Entwicklung von mittelalterlicher Musik nachzuverfolgen: Frühgeschichte, Begriff „Mittelalter“, Gregorianischer Choral, Entwicklung der Notenschrift, Organum, Saint-Martial-Epoche, „Notre-Dame-Schule“, Komponisten Leonin und Perotin, Hildegard von Bingen, später Guillaume de Machaut und Philippe de Vitry u.a., weltliche Musik (Troubadours, Trouvères, Minnesänger), Musikinstrumente, Gattungen und Formen wie Messe, Madrigal, Ballata, Virelai, Chanson etc., Tanzmusik im Mittelalter, „Ars Antiqua“ und „Ars Nova“, Trecento, allmählicher Übergang zur Frührenaissance, heutige Mittelalter-Rezeption und vieles mehr.

  • Seminar

    The Science of Music before 1450

    Fachbereich: Musikwissenschaft
    Anmeldeverfahren: Anmeldung per E-Mail
    Unterrichtszeitraum: 14. Oktober 2025 bis 3. Februar 2026
    Wöchentliche Termine: Dienstag 14:15 bis 15:45 Uhr, Kollegiengebäude I, HS 1119
    Zielgruppe: Alle interessierten Studierenden
    Abschluss: Es kann wahlweise ein Teilnahme- oder ein Leistungsnachweis erworben werden. Für den Teilnahmenachweis ist eine regelmäßige aktive Teilnahme mit Textvor- und -nachbereitung erforderlich, für den Leistungsnachweis zusätzlich die Anfertigung einer Hausarbeit.

    This seminar examines the history of Western musical thought in antiquity and the medieval period, with attention to the parallels between developments in music theorizing and the other sciences. Ancient Greek approaches to musical thought are well attested, and an investigation of Pythagorean doctrines of music and mathematics begins the course, along with the treatise of Aristoxenus, a student of Aristotle who radically advanced his teacher’s tenets. In connection with the Vorlesung, the seminar addresses medieval chant, focusing on how authors of the time described its modes and notation, as well as the emergence of polyphony. Developments of the late medieval period include metrical theories to account for compositions‘ rhythmic complexity, and adaptations of philosophical and scientific concepts taught in early universities to help theorize musical practice of the day.