2024-Sommersemester
Veranstaltungen von Jörg Scheele
Seminar
Gehörbildung III
Anmeldeschluss: siehe GLAREAN-Kurs (Link siehe unten)
Bedeutende Werke aus verschiedenen Jahrhunderten: Hören plus …
- Analysieren (Form / Intonation)
- Textvergleich (transponierende Instrumente / alte Schlüssel)
- Erkennen / Wiedergeben komplexer Sachverhalte (instrumentale Klangfarben, komplexe Rhythmen)
- Fehler-Hören
- wird noch bekannt gegeben
Blockseminar
Musikpsychologie des Hörens
Datum | Uhrzeit | Ort |
---|---|---|
18.04.2024 | 17:00–19:00 | 105 |
02.05.2024 | 17:00–19:00 | 105 |
16.05.2024 | 17:00–19:00 | 105 |
23.05.2024 | 17:00–19:00 | 105 |
13.06.2024 | 17:00–19:00 | 105 |
27.06.2024 | 17:00–19:00 | 105 |
11.07.2024 | 17:00–19:00 | 105 |
Neben einer kurzen Einführung in die Grundlagen der Musikpsychologie liegt unser Schwerpunkt auf Experimenten und Theorien zur Wahrnehmung von Tonhöhe, Klangfarbe und von musikalischen Klängen sowie zur auditiven Tonalitätsbestimmung in Melodien. Ausgehend von den psychoakustischen Grundlagen aus unserer vorausgegangen Veranstaltung wird deutlich werden, dass die physikalischen und physiologischen Voraussetzungen des Gehörs nicht 1:1 mit unserer Hörwahrnehmung korrelieren, sondern eine Aktivität des Hörens im Sinne Riemanns (»Tonvorstellungen«) und damit eine auf Erfahrung aufbauende Hörerziehung erst recht notwendig machen.
Voraussetzung für die Teilnahme am Seminar ist die Beherrschung der Unterrichtssprache Deutsch in Wort und Schrift.
- (siehe Semesterapparat)
- Bruhn et al.: "Musikpsychologie – Ein Handbuch", 1993.
- Bruhn et al.: "Musikpsychologie – Das neue Handbuch", 2011.
- Ebeling: "Tonhöhe", 1999.
- Auhagen: "Experimentelle Untersuchungen zur auditiven Tonalitätsbestimmung in Melodien", 1994.
- Eberlein: "Theorien und Experimente", 1994.
- Szende: "Intervallic Hearing", 1977.
Übung
Praxis der Intonation (Einführung)
Bitte vorbereiten: Theoretisches Vorwissen im Internet unter www.jshoeren.de/lehre/ueb_mat/ueb_mat_int/INT%201%20Einfuehrung%20in%20Stimmungssysteme.pdf
Theoretische Einführung: Grundlagen der Intonation mehrstimmiger tonaler Musik (Obertonreihe; Pythagoräische, Reine und Gleichstufig-Temperierte Stimmung; Rein-Tonnetze, Cent-System; Quint- und Terzkomma); harmonische Modelle und ausgewählte Chorliteratur
Typische Intonationsprobleme: (a) Diatonik mit acht (!) verschiedenen Tönen für die Reinintonation aller sechs Haupt- und Nebenklänge (Terzkomma-Unterschied bei II in Dur und VII in Moll); (b) Quintfallsequenz in Moll mit Anhebung der drei Dur-Akkorde um ein Terzkomma, damit die Gesamtintonation nicht fällt; (c) Temperierung der Terzen bei vierstimmigen verminderten Dominantseptakkorden und enharmonischen Modulationswegen
Einstimmen (wieviel »temperieren«?); typische Kadenz- und Ausweichungs-/Modulations-Beispiele
Hausaufgaben unter https://glarean.mh-freiburg.de/goto_lehrplattform_crs_78538.html
- Ausschnitte aus J.S. Bach, "389 Choralgesänge", Johannes Brahms, "Deutsche Volkslieder" (1864) und Felix Mendelssohn-Bartholdy, "Sechs Lieder im Freien zu singen" op. 41 – weitere Literatur aus tonaler und freitonaler Vokal- und Instrumentalmusik
Übung
Praxis der Intonation (Ensemble I oder II)
Entweder für Anfänger …
- Erstes Ziel: Tonhöhe versus Tonspannung (Ruhe-/Spannungstöne). Anstatt nur davon zu reden, einen Ton
»höher« oder »tiefer« zu spielen, wird »saubere« Intonation erlernt als ein Ausbalancieren zwischen tatsächlicher, physischer Tonhöhe (je nach Harmoniestufe »höher« oder »tiefer«) und verschiedenen, eher psychologischen Spannungszuständen von Melodien, welche der Idee des musikalischen Werkes folgen.
- Zweites Ziel: Einzelstimme versus Gesamtharmonie (harmonie-eigene versus harmonie-fremde Töne). Beim Üben von Einzelstimmen ist oft nicht klar, welche Funktion jede Note hat: Die eine ist harmonisch-relevant und muss eher »rein«, die andere eher melodisch-verzierend und »darf« eher »pythagoräisch« intoniert werden. Hierzu notwendig sind sowohl eine tonalitäts-bezogene, harmonisch-formelle Werk-Analyse als auch das Eintragen aller dazu notwendigen Tonhöhen in »Tonnetze«.
- Basisthemen der Streicher-Intonation: Intervallableitung über Flageolett, Kontrolle über benachbarte leere Saiten (bevorzugte Tonorte), Doppelgriffe / »Differenztöne« (Tartini) als Intonationskontrolle; Kadenzübungen
- Übungen: Einstimmen (wieviel »temperieren«?); typische Kadenz- und Modulations-Übungen
- Literatur: als Ergänzung zu den Übungen (nach Absprache mit dem Lehrenden)
… oder für Fortgeschrittene
- Literatur-Semester: Anspruchsvolle Literatur nach Absprache mit dem Lehrenden
Bitte gleich zu Semesterbeginn mit dem Lehrenden Kontakt aufnehmen!
- Literatur-Vorschläge der Studierenden in Absprache mit dem Lehrenden
Übung
Praxis der Intonation für alle
Bitte in Termin-Liste https://terminplaner6.dfn.de/p/2d8e57f67336d2e138c393af67233337-604781 eintragen (immer zum frühestmöglichen nächsten Termin; erst nach dessen Ablauf sollte wieder ein neuer Termin gebucht werden); siehe auch QR-Code an den Räumen 104 und 324.
Alle Komponisten der Epochen tonaler Musik hatten mindestens ein Grundwissen über die akustisch-intonatorischen Phänomene ihrer Zeit, so zum Beispiel auch Wolfgang Amadeus Mozart, der seinen Kompositionsschüler Thomas Attwood über die reinen Intervalle oder den Unterschied zwischen einem »tiefen Dis« und einem »hohen Es« aufgeklärt hat.
- In dieser Übung haben alle Teilnehmer die Gelegenheit, die Intonation unsicherer Passagen / ganzer Sätze bereits erarbeiteter Werke zu verbessern.
- Intonations-Fragen von »Hauptfach-Dirigieren«-Studierenden werden anhand von mitzubringenden Partituren / Tonaufnahmen besprochen, Korrepetitions-Studierende werden bei ihrer Probenarbeit mit einem Instrumental-/Gesangs-Partner gecoacht (beides in Einzelterminen).
(Bitte vorbereiten) Theoretisches Vorwissen im Internet unter: www.jshoeren.de/lehre/ueb_mat/ueb_mat_int/INT%201%20Einfuehrung%20in%20Stimmungssysteme.pdf
- Literatur nach Absprache