Seminar

Francois Couperin: L'art de toucher le clavecin

Lehrende: Haber
Fachbereich: Musikwissenschaft
Start: 20.04.2023
Tag: Donnerstag 10:00–12:00
Raum: HS 1119
Zielgruppe: Für alle Interessierten
Modul:
Abschluss: Benoteter oder unbenoteter Schein

Für die Musik auf Tasteninstrumenten des 18. Jahrhunderts kommt Francois Couperins "L'art de toucher le clavecin" eine besondere Bedeutung zu: Ursprünglich für das Cembalo gedacht, geriet das Traktat gegen Ende der 1790er Jahre zunehmend in Vergessenheit, da das Aufkommen des Hammerflügels und seiner Nachfolger das Komponieren und die Art das "Clavier" zu spielen stark beeinflusste und veränderte. Die Klaviermusik J.S. Bachs und anderer Zeitgenossen wurde auf die neuen Instrumente transferiert, wohingegen Couperins Kompositionen in ihrer stark auf das Cembalo zugeschnittenen Manier erst Anfang des 20. Jahrhunderts wieder "entdeckt" wurden. Diese Entwicklung wird ersichtlich, wenn man die Besonderheiten dieses ersten Lehrbuchs für Klaviermusik näher betrachtet: Die Art und Weise der pädagogischen Didaktik zeigen die Intention Couperins, eine für Anfänger bis Fortgeschrittene übersichtliche Methode vorzustellen, die gleichwohl immer als unterstützende Maßnahme für den individuellen Unterricht gedacht war. Die Anweisungen sowie musikalischen Beispiele waren dabei eng verknüpft mit einem Stilverständnis, das vom Cembalo später nicht im Ganzen auf den Flügel übertragbar war. Im Seminar soll versucht werden, durch konsequente Durchsicht des Traktats ein Verständnis für dessen historische Verortung innerhalb der klavierpädagogischen Literatur sowie der Musik für Cembalo zu gewinnen.

Hinweis für Studierende der Musikhochschule: Wenn Sie eine unserer Veranstaltungen besuchen möchten, wenden Sie sich bitte vorab an die jeweiligen Dozierenden.

Literatur:
  • François Couperin: L'art de toucher le clavecin, (1716/1717), Anna Linde (Hg.), Leipzig, 1933. David Tunley: Francois Couperin and 'The Perfection of Music', Aldershot, Burlington, 2004. François Couperin: Nouveaux regards, Huguette Dreyfus u. Orhan Memed (Hg.), Paris 1998.