»Fugiren und Fantasiren« – »Fuga« in Komposition und Praxis
Als »Ewige Wiederkehr des Gleichen« ließe sich in Anlehnung an die Philosophie Friedrich Nietzsches wohl auch das satztechnische Geschehen im Rahmen der »Fuga« als einer zentralen Erscheinungsform »Alter« sowie »Neuerer« Musik beschreiben. Die Lust an der Veränderung, Neuinterpretation, Kontextualisierung und Lösung kniffliger satztechnischer Fragestellungen, die durchaus kontrovers ausfallen kann, übt seit Jahrhunderten immer wieder aufs Neue einen großen Reiz auf Musizierende und Komponierende aus. Ob Concerto grosso, Sinfonia, Ouvertüre, mehrteiliges Praeludium oder sogar Tanzsätze wie die Gigue - keine Gattung der Barockmusik scheint ohne die »Fuga« auszukommen oder sich ihres Einflusses entziehen zu können.
Im Rahmen des Seminars sollen historische Methoden vorgestellt und praktisch angewendet werden, um »aus dem Fundament« eine Tätigkeit, die sowohl kompositorisch oder mehr noch improvisatorisch ausgeübt werden kann (Volkhardt Preuß), aktiv zu pflegen und so lebendig zu halten; handelt es sich doch um eine elementare, wenn nicht sogar die zentrale Praxis organistischer Tätigkeiten im 17. & 18. Jahrhundert, die Kenntnisse der Melodie, des Kontrapunkts, von Zusammenklangen, kompositorischer Architektonik und bewusstem Einsatz der Mittel in sich vereint.
Voraussetzung sind solide Grundkenntnisse in Kontrapunkt und Generalbass und vor allem die Bereitschaft zu regelmäßiger Teilnahme, im Rahmen derer kontinuierlich kompositorische bzw. improvisatorische Proben des eigenen »Fugirens« präsentiert werden.
Anmeldung bitte bis Mitte Oktober an fr.kranemann@mh-freiburg.de