Seminar

Zeit- und Grundfragen der Instrumental- und Vokalpädagogik. Eine Einführung in pädagogisches Denken.

Lehrende: Stecher
Start: 15.10.2019
Tag: Dienstag 08:00–10:00 Raum: 101
Raum: 101
Zielgruppe:

Bachelor künstlerisch-pädagogisches Profil. TeilnehmerInnen anderer Studiengänge sind ebenso herzlich willkommen. Master Musikpädagogik.

Modul: Musikpädagogik I
Abschluss:

Benoteter oder unbenoteter Leistungsnachweis/Teilnahmebestätigung

Die Zeiten ändern sich, die Grundfragen bleiben bestehen. Beispielsweise steht die Methodenfrage in pädagogischen Kontexten an zentraler Stelle: Wie macht man „guten“ Unterricht? Aktuell erkennt man Tendenzen, das methodische Agieren den Prinzipien der angesagten Hyper-Kulturen anzupassen: mehr, schneller, lauter, schriller, bunter, peppiger, aufgemotzter, aufschäumender und (s.v.v.) geiler. So wird das mit dem „guten“ Unterricht schon klappen. Pädagogische Grundfragen gehen tiefer: Steht nicht das Inhaltliche vor dem Methodischen? Und wäre daher eine gelingende Pädagogik nicht konträr, also andersartig zum modernen Methodenhype zu denken? Oder ein anderes Beispiel: Als Zeitgeist kann vom Verschwinden des Andersartigen gesprochen werden (Byung-Chul Han), alles wird gleich und somit auch gleichgültig, ja, beliebig. Aber „funktioniert“ Instrumental- und Vokalunterricht überhaupt in Räumen der Beliebigkeit? Auch hier weisen pädagogische Grundfragen in eine andere Richtung, sie widmen sich normativen Fragestellungen: Warum muss (gerade im Bereich des Anfangsunterrichts) regelmäßiges Üben überhaupt sein? Kann man in Reizstärken-Erhöhungs-Kulturen von seinem Gegenüber ein persistentes Übeverhalten überhaupt noch abverlangen? Anhand vieler Beispiele aus dem Musikschulalltag soll ein pädagogisches Denken in der Ambivalenz von Zeit- und Grundfragen entwickelt werden. Die Zielrichtung ist vorgegeben: Musizieren Unterrichten und musikalische Bildung lehren sind lohnende künstlerisch-pädagogische Arbeitsfelder.

Eine Anmeldung zum Seminar ist per Mail zum 11. Oktober erforderlich: m.stecher@mh-freiburg.de