Zeitkunst Musik: Wahrnehmung und Gestaltung
Beim Musizieren und auch beim Musikhören scheint die Zeit oft wie im Fluge zu vergehen. Wir tauchen vollkommen in den Moment ein und vergessen die Zeit – ein Zustand, der als »Flow« beschrieben wird. Wie lässt sich die Kraft der Musik erklären, unsere mentalen Zustände und Wahrnehmungen derart zu beeinflussen? Was passiert mit unserer inneren Uhr beim Musikhören, und in welcher Form gibt es sie überhaupt? Was erleben wir als Groove in der Musik, und wie hängt das mit unserem Verlangen zusammen, uns zur Musik zu bewegen?
Musik als Zeitkunst basiert auf der Verbindung zwischen Vergangenem, Gegenwart und Zukunft, im psychologischen wie im kulturellen Sinne. In Musik lassen sich verschiedene Zeitebenen simultan erleben, die sich von wenigen Millisekunden bis hin zu Jahren erstrecken. Im Seminar werden wir zeitliche Phänomene des Musizierens und Musikhörens vor dem Hintergrund aktueller psychologischer Theorien behandeln. Neben Grundlagen und empirischen Befunden zu Aufmerksamkeitsdynamiken, Wahrnehmungs- und Gedächtnisprozessen wird unter anderem das Verhältnis zwischen Rhythmus, dem menschlichen Körper und Bewusstseinszuständen erarbeitet.
Anmeldung zur Lehrveranstaltung: Beitritt über Glarean (Studierende der Musikhochschule) oder per E-Mail an c.woellner@mh-freiburg.de