Praxis der Intonation (Ensemble I)
- erster Teil des Bachelor-Wahlmoduls "Praxis der Intonation (Streicher)"
- auch als (eigenständiges) Master-Wahlmodul wählbar
- Streicher-Ensembles ohne Klavier, vorzugsweise Streichquartette
- Bläser-Ensembles ohne Klavier
- Gesangs-Ensembles ohne Klavier (auch Jazz/Rock/Pop)
- Dirigenten (Chor-/Orchesterleitung), Kirchenmusiker und Pianisten als Hospitanten
- sonstige Interessenten (passiv)
Aufführung von mehreren Einzelsätzen in hochschulinternem Vorspiel
· Erstes Ziel: Tonhöhe vs. Tonspannung (Ruhe-/Spannungstöne). Beim Thema "Intonation" reden wir oft davon, dass ein Ton "höher" oder "tiefer" zu spielen sei. In unseren Übungen erlernen wir "saubere" Intonation als ein Ausbalancieren zwischen tatsächlicher, physischer Tonhöhe (je nach Harmoniestufe "höher" oder "tiefer") und verschiedenen, eher psychologischem Spannungszuständen von Melodien, welche der Idee des musikalischen Werkes folgen.
· Zweites Ziel: Einzelstimme vs. Gesamtharmonie (harmonie-eigene vs. harmonie-fremde Töne). Wenn wir Einzelstimmen üben, wissen wir oft nicht, welche Funktion jede Note hat. Die eine ist harmonisch-relevant und muss eher "rein", die andere eher melodisch-verzierend und "darf" eher "pythagoräisch" intoniert werden. Hierzu lernen wir, ein Werk tonalitäts-bezogen harmonisch-formell zu analysieren und alle dazu notwendigen Tonhöhen in "Tonnetze" einzutragen.
· Basisübungen der Streicher-Intonation: Intervallableitung über Flageolett, Kontrolle über benachbarte leere Saiten (bevorzugte Tonorte), Doppelgriffe / "Differenztöne" (Tartini) als Intonationskontrolle; Kadenzübungen
· Übungen: Einstimmen (wieviel "temperieren"?); typische Kadenz- und Modulations-Übungen
- Literatur-Vorschläge der Studierenden in Absprache mit dem Dozenten