Boom Bang-a-Bang ESC! Der Eurovision Song Contest als musikalisch-mediales Event
Der Eurovision Song Contest (ESC) fasziniert und irritiert die Öffentlichkeit seit nahezu 70 Jahren. Als im Jahr 1956 in Lugano in der Schweiz der erste Wettbewerb ausgetragen wurde wurde, konnte noch niemand ahnen, welche Dynamik der "Grand Prix" entwickeln sollte. Heute stellt er ein buntes Medienevent dar, bei dem die Darbietung von Musik in ein vielfältiges Geflecht von Bedeutungen und Symbolisierungen eingebunden ist. Der ESC spiegelt nämlich nicht nur verschiedene Musikästhetiken wider, sondern auch Formen der Inszenierung, der Bühnengestaltung, der Mode, des Fanverhaltens oder unterschiedlicher Wertungsprinzipien. Und natürlich war und ist dieser Wettbewerb stets Gegenstand öffentlicher Debatten und Anlass für Diskussionen über gesellschaftliche Normen. Die interdisziplinäre Ringvorlesung möchte einige dieser Aspekte beleuchten, es geht um den Kitschvorwurf genauso wie um religiöse Gehalte, Politik und Sexismus, Mainstream und Diversität. Musik soll also in dieser Lehrveranstaltung als kulturelle Praxis verstanden werden. Die Veranstalter haben hierzu Referent:innen aus verschiedenen Fachgebieten eingeladen. Die Vorlesung richtig sich an alle Studierenden der Musik, der Musikwissenschaft, Empirischen Kulturwissenschaft, der Medienkulturwissenschaft sowie an alle kulturell Interessierten.
Irving Wolther: "Kampf der Kulturen". Der Eurovision Song Contest als Mittel national-kultureller Repräsentation. Würzburg 2006.
Christine Ehardt, Georg Vogt, Florian Wagner (Hg.): Eurovision Song Contest. Eine kleine Geschichte zwischen Körper, Geschlecht und Nation. Wien 2015.