Im Zentrum des Seminares steht die Auseinandersetzung mit charakteristischen Kompositions- und Improvisationstechniken des Ragtime, Blues und frühen Jazz, die anhand von Analysen ausgewählter Partituren/Transkriptionen diskutiert und in kompositorischen Skizzen/Satzübungen sowie Improvisationen praktisch angewendet werden. Dabei sollen insbesondere auch die komplexen historischen Hintergründe der Entstehungs- und Entwicklungsprozesse des Blues und Jazz beleuchtet werden. Während ein besonderes Augenmerk auf der Musik afro-amerikanischer Protagonistinnen und Protagonisten liegt (von Scott Joplin und Will Marion Cook über William C. Handy, James Reese Europe, Lovie Austin, Jelly Roll Morton und James P. Johnson bis hin zu Lillian Hardin Armstrong, Duke Ellington u.a.), soll ebenfalls erörtert werden, welchen Einfluss die diversen Genres der afro-amerikanischen, latein-amerikanischen und euro-amerikanischen Musiktraditionen des 19. und frühen 20. Jh. bei der Herausbildung jener bahnbrechend neuen Stile gehabt haben („Gospels“ und „Spirituals“, „Cakewalks“ und „Stomps“, „Jubilee-Songs“, „Habaneras“, „Brass Band“- und Marschmusik, klassische und romantische Klavier- und Kammermusik sowie Symphonik etc.). In diesem Rahmen sollen auch gesellschaftliche und politische Fragen aus dem spezifischen US-amerikanischen Spannungsfeld von „Race, Class, and Gender“ diskutiert werden. Die besprochenen Themen werden durch die Lektüre von Texten zur Geschichte der Musik (und Musiktheorie) in den USA im späten 19. und frühen 20. Jh. vertieft.

Diverse Materialien zum Seminar (Partituren, Lehrbücher, Texte etc.) werden den Teilnehmer/innen zur Verfügung gestellt (via glarean.mh-freiburg.de).

Begrenzte Teilnehmerzahl: 8 Studierende. Kursanmeldung per E-Mail: p.teriete@mh-freiburg.de