Seminar

Musikbezogene Emotionsforschung

Lehrende: Wöllner Steinmacher
Fachbereich: Musikwissenschaft
Start: 18.04.2024
Tag: Donnerstag 12:15–13:45
Raum: 101
Zielgruppe: offen für alle
Modul: Musikwissenschaft 1 oder 2
Abschluss: Teilnahmeschein; benoteter Schein bei Referat und Hausarbeit

Für viele Menschen ist Musikhören stark mit emotionalen und körperlichen Erlebnisweisen verbunden. Musik soll Stimmungen verstärken oder kompensieren, sie soll emotional motivieren oder zum Tanzen anregen. Neben diesen eher funktionalen Dimensionen scheint westliche Musik spätestens seit der barocken Affektenlehre, der Spätromantik oder dem Blues intrinsisch durch eine hohe Emotionalität gekennzeichnet zu sein. Dass Musik dabei nicht nur mit den Ohren sondern dem ganzen Körper erfahren wird, erleben viele Hörende ganz intuitiv – in der Forschung wird dieser Umstand als »körperbasierte Wahrnehmung« (embodied cognition) bezeichnet. Im Seminar behandeln wir nach einer Einführung in grundlegende philosophische, psychologische und neurobiologische Emotionskonzepte ausgewählte Forschungsarbeiten aus den Bereichen der Musikästhetik, der empirischen Rezeptionsforschung bis hin zur Filmmusikforschung. Dabei werden wir vor allem diskutieren, wie Musik emotional auf Zuhörende wirken kann und welche musikalisch-strukturellen Charakteristika hierfür eine Rolle spielen. Zum anderen wird thematisiert, wie Musikerinnen und Musiker ihre expressiven musikalischen Intentionen umsetzen.

Literatur:
  • Einführende Lit.: Juslin, P.N. & Sloboda, J.A. (Eds.) (2011). Handbook of music and emotion: Theory, research, applications. Oxford University Press.