Seminar

»Choräle von verschiedener Art« – Kompositionswerkstatt für Cantus-firmus-Bearbeitung

Lehrende: Kranemann
Start: 18.04.2023
Raum: wird noch bekannt gegeben
Zielgruppe:

Studierende der Kirchenmusik-Studiengänge, Master Historische Aufführungspraxis, alle Interessierten mit fortgeschrittenen Kenntnissen in Kontrapunkt und Historischer Satzlehre

Modul:
Abschluss:

Schein nach Einreichen eigener Kompositionen

Die „Sechs Choräle von verschiedener Art“ BWV 645–650, nach dem Verleger des 1748 erstellen Originaldrucks Johann Georg Schübler meist nur „Schübler-Choräle“ genannt, zählen zu den wenigen zu Bachs Lebzeiten gedruckten Werken. Es handelt sich hierbei (mit Ausnahme von „Wo soll ich fliehen hin“) um Orgelbearbeitungen von Kantatensätzen, in denen Bach zwei grundlegende satztechnische Modelle geistlicher Vokalmusik bediente: die Arie mit vokalem Cantus firmus und das Duett mit instrumentalem Choral. Beide fanden Eingang in die Orgelkompositionen seiner Schüler und der folgenden Generationen. Im Gegensatz zu manch anderen „gearbeiteten“ Choralbearbeitungen Bachs (also Werken, die sich besonderer kontrapunktischer Techniken bis hin zu Kunstgriffen bedienten), erfreuten sich die „Schübler-Choräle“ wohl wegen ihres „galanten Einschlags“, der schon auf den „empfindsamen Stil“ verweist, sowie melodisch vom Choral unabhängiger Ritornelle großer Beliebtheit.

Im Rahmen des Seminars sollen anhand weiterer Beispiele Mittel und Wege zur eigenen Komposition von Choralbearbeitungen für Orgel im Stil des 18. Jahrhunderts oder Kantatensätzen im Stil von Bachs geistlichem Vokalwerk (einschließlich großer oratorischer Werke wie des Weihnachtsoratoriums) aufgezeigt werden. Die regelmäßige Präsentation und Besprechung eigener Analysen und Kompositionsentwürfe ist ein elementarer Bestandteil der Veranstaltung. Kenntnisse von Kontrapunkt und Choralsatz sind wünschenswert.

Anmeldung an: fr.kranemann@mh-freiburg.de