Seminar

Musikgeschichtsschreibung im Kontext von Globalisierung und Pluralität

Lehrende: Reinicke
Fachbereich: Musikwissenschaft
Start: 18.04.2023
Tag: Dienstag 14:00–16:00 Raum: 105
Raum: 105
Zielgruppe: Das Seminar richtet sich sowohl an Lehramtstudierende sowie alle Interessierte zur Musikgeschichte der jüngeren Gegenwart
Modul:
Abschluss: Unbenoteter Schein nach regelmäßiger Teilnahme und ReferatBenoteter Schein nach zusätzlicher HausarbeitFür Lehramtsstudierende:Poly-BA Lehramt Musik: mit schriftlicher Hausarbeit (15 Seiten) als Seminar in den Modulen Musikwissenschaft 1 und 2 (3 ECTS, PL), ohne Hausarbeit als Wahlfach mit 2 ECTS, MEd. Lehramt Musik: mit schriftlicher Hausarbeit (15 Seiten) als Seminar im Modul M3 Musikwissenschaft (3 ECTS, PL)  

Musikgeschichte der jüngeren Vergangenheit zu behandeln, wirft eine Reihe an Fragen auf. Während die Filter der Geschichtsschreibung für die weiter zurückliegende Vergangenheit – mehr oder weniger – gängige historiographische Erzählungen gefestigt haben, scheint das in der Gegenwart Vorfindbare wie eine kaum zu überblickende Gemengelage vor einem zu liegen: Was, von den so vielen unterschiedlichen musikalischen Hervorbringungen der letzten Jahrzehnte, kann und soll eine Musikgeschichte überhaupt noch abdecken? Wie lässt sich so etwas wie eine „Geschichte der Musik der jüngeren Vergangenheit“ noch erzählen? Und welche Musik soll Teil jener Geschichte sein? Insofern Musik als Ausdruck ihrer Zeit aufgefasst wird: Inwiefern spielen Gegenwartsbestimmungen wie Digitalzeitalter, Spät- oder Postmoderne und Merkmale wie Globalisierung und Transkulturalität dabei eine Rolle?

Seitens der Musikwissenschaft sind in den letzten Jahren verschiedene Entwürfe zu einer Musikhistoriographie einer global vernetzten und transkulturellen Gegenwart vorgelegt worden, die in diesem Seminar aufgegriffen, diskutiert und weitergeführt werden. Dabei wird auch die Auseinandersetzung mit Musikgeschichte der jüngeren Gegenwart im Hinblick auf die Musiklehrer*innenbildung für allgemeinbildende Schulen ein wichtiger Bestandteil sein. Denn vor dem Hintergrund der musikalischen Gegenwart heutiger Schülerinnen und Schüler, drängt sich das Bedürfnis nach einer „Musikgeschichte der jüngeren Gegenwart“ umso stärker auf. So wird im Laufe des Semesters sowohl musikhistoriographischen als auch kulturtheoretischen Überlegungen nachgegangen sowie, in Form einzelner Case Studies, verschiedene musikalische Entwicklungen der letzten 50 Jahre behandelt.  

Willkommen sind dabei gleichermaßen Lehramtsstudierende als auch alle weiteren an Musikgeschichte der jüngeren Gegenwart Interessierte.

Literatur:
  • Bohlman, Philip (Ed.). (2013). The Cambridge History of World Music (The Cambridge History of Music). Cambridge: Cambridge University Press.
  • Janz, Tobias; Yang, Chien-Chang (Hg.) (2019): Decentering musical modernity. Perspectives on East Asian and European music history. Bielefeld: transcript (Music and sound culture, Volume 33).
  • Strohm, Reinhard (Ed.) (2021): Transcultural Music History: Global Participation and Regional Diversity in the Modern Age. Berlin: Verlag für Wissenschaft und Bildung (Intercultural Music Studies, Volume 24)
  • Utz, Christian (2014): Komponieren im Kontext der Globalisierung. Perspektiven für eine Musikgeschichte des 20. und 21. Jahrhunderts. Bielefeld: transcript (Musik und Klangkultur).​