Seminar

Theologie auf Notenlinien – Kompositionen, Dialoge, Praxisfelder

Lehrende: Walter
Start: 29.04.2019
Raum: 105
Zielgruppe:

alle Interessierten, insbesondere Kirchenmusiker

Modul:
Abschluss:

Das Verhältnis von Musik und Theologie reicht vom geschwisterlichen Miteinander (Martin Luther) über die respektvolle Distanz oder Dienstfunktion (Musik im Gottedienst) bei zu typisch konfessionellen Varianten: Was an J. S. Bachs Musik ist lutherisch und was bei Bruckner ist katholisch? Eine Art von Hassliebe zur Institution Kirchen (Beethoven, Brahms) kann ebenso eine Rolle spielen wie das Konzept "Musik ersetzt die Religion" (E. M. Cioran). Das Seminar versucht einen Überblick, bei der Bibel beginnend und endend bei neueren Entwürfen und Werken (Leonard Bernsteins nachchristlich-humanistische "Messe", Dieter Schnebels Konzept einer "Geistlichen Musik"). Die in diesem interdisziplinären Spielfeld – Kirchenmusik, geistliche Musik, religiöse Musik, Musik- und Glaubensvermittlung – virulenten musikwissenschaftlichen, hermeneutischen, theologischen und konfessionellen Fragen sollen an Beispielen diskutiert werden, auch im Blick auf mögliche Examensarbeiten zu einzelnen Aspekten. Einige Themen: Musik in der Bibel; Theologie und Musik bei Augustinus, Luther und Karl Barth; J. S. Bachs lutherische und O. Messiaens katholische Werke; theologische Akzente in Liedern und Orchestermessen; die heutige Rolle "Kirchenmusiker/in" im "Konzert" kirchlich-pastoraler Berufe.

Die Lehrveranstaltung beginnt am Montag, 29. April, 15.15. bis 16.45 Uhr mit einem öffentlichen Vortrag über Theologie und Musik in J. S. Bachs "Missa h-Moll" in der Katholischen Akademie Freiburg, Wintererstraße 1, dann folgen die wöchentlich-regulären Termine.

Literatur:
  • Rainer Kampling und Andreas Hölscher (Hg.): Musik in der religiösen Erfahrung. Historisch-theologische Zugänge. Frankfurt a. M. 2014;
  • Dietrich Korsch u. a. (Hg.): Das Universum im Ohr. Variationen zu einer theologischen Musikästhetik, Leipzig 2011.