Vorlesung

Johann Sebastian Bachs geistliche Vokalmusik – Entstehung, musikalisch-theologische Interpretation, heutige Vermittlung

Lehrende: Walter
Fachbereich: Musikwissenschaft
Start: 12.04.2023
Tag: Mittwoch 16:00–18:00 Raum: 117
Raum: 117
Zielgruppe:

alle Interessierten

Modul:
Abschluss:

wie in den Studiengängen üblich

Der Überblick über das geistlich-vokale Schaffen J. S. Bachs orientiert sich chronologisch an den Lebensstationen des Komponisten: Welche Formen – wie etwa den Choral – kennt er bereits "von Kindesbeinen an", und wie gelingt ihm bereits in jungen Jahren in Arnstadt und Mühlhausen ein erster Fundus an "Organisten-Kantaten" mit so berühmten Werken wie dem "Actus tragicus"? Der "Weimarer Kantatenfrühling" ab 1714 wird ebenso eine Rolle spielen wie die Leipziger Choralkantaten 1724/25 und die Passionsmusiken. Charakteristisch für Bachs letztes Lebensjahrzehnt ist dann seine Arbeit an der Missa h-Moll, die stark vom Komponieren als Umarbeiten ("Parodieverfahren") geprägt ist und der intensive Studien zur katholischen Kirchenmusik (z. B. Palestrina) vorausgegangen sind. Flankiert wird die Thematik der Vorlesung von biografischen und hermeneutischen Überlegungen: Welche Freiräume und welche Zwänge findet Bach an seinen Berufsstationen vor und wie geht er damit um? Der theologische und kirchenmusikalische Fokus richtet sich auf Streitfragen wie "Antijudaismus in Bachs Passionsmusik" sowie auf die heutige Vermittlung der Werke im Rahmen einiger Formate wie "Bachkantate zum Mitsingen" oder Konzertmoderation.

Literatur:
  • Zur "Einstimmung" eignet sich – neben dem Hören verschiedener Werke – die Lektüre eine Biografie, etwa Christoph Wolff: J. S. Bach, Frankfurt a. M. 2000 (TB-Ausgabe 2008); oder Meinrad Walter: "Erschallet, ihr Lieder, erklinget, ihr Saiten!" J. S. Bachs musikalisch-lutherische Bibelauslegung im Kirchenjahr, Stuttgart 2014. Das "Dickicht" der kaum noch überschaubaren Bach-Literatur wird auch ein Thema der Vorlesung sein.