Musikalische Entwicklung und Expertise
offen für alle, insbesondere künstlerisch-pädagogische Profile
Teilnahmeschein; benoteter Schein bei Referat und Hausarbeit
Musik begleitet uns nicht nur von der Wiege bis zum Grabe, sondern bereits auch pränatal. So wurden frühe Unterscheidungskompetenzen in der Musikwahrnehmung schon bei Neugeborenen kurz nach der Geburt beobachtet. Ausgehend von Konzepten der Entwicklungsforschung werden im Seminar zunächst wichtige Faktoren und Entwicklungsstufen im Umgang mit Musik behandelt. Vor allem in frühen Entwicklungsstadien bestehen dabei wesentliche Parallelen zum Spracherwerb, die auch zu Transfereffekten führen, sodass Kinder durch Musikunterricht sprachlich profitieren. Ein weiterer Fokus des Seminars liegt auf der Entwicklung musikpraktischer Fertigkeiten im Jugendalter. Expertisetheorien verweisen in diesem Zusammenhang auf die Notwendigkeit einer ausreichenden Anzahl an Stunden zielgerichteten Übens (deliberate practice), um auf professionellem Niveau musizieren zu können. Anderseits werden in den letzten Jahren wieder verstärkt Begabungskonzepte in die wissenschaftliche Diskussion geführt, die auf genetisch verankerte, angeborene Fähigkeiten rekurrieren. Vor diesem Hintergrund werden auch Querverbindungen zu anderen Bereichen wie dem Leistungssport aufgezeigt, in denen auf ähnliche Weise kognitive und sensomotorische Fertigkeiten geschult werden.
- Gembris, H. (2017). Grundlagen musikalischer Begabung und Entwicklung (5. Aufl.). Wißner.