Affekt, Emotion und Körper im Erleben von Musik
offen für alle
Teilnahmeschein; benoteter Schein bei Referat und Hausarbeit
Für viele Menschen ist Musikhören stark mit emotionalen und körperlichen Erlebnisweisen verbunden. Musik soll Stimmungen verstärken oder kompensieren, sie soll emotional motivieren oder zum Tanzen anregen. Neben diesen eher funktionalen Dimensionen scheint westliche Musik spätestens seit der barocken Affektenlehre, der Spätromantik oder dem Blues intrinsisch durch eine hohe Emotionalität gekennzeichnet zu sein. Dass Musik dabei nicht nur mit den Ohren sondern dem ganzen Körper erfahren wird, erleben viele Hörende ganz intuitiv – in der Forschung wird dieser Umstand als „körperbasierte Wahrnehmung“ (embodied cognition) bezeichnet. Im Seminar behandeln wir nach einer Einführung in grundlegende philosophische, psychologische und neurobiologische Emotionskonzepte ausgewählte Forschungsarbeiten aus den Bereichen der Musikästhetik und der empirischen Rezeptionsforschung. Dabei werden wir vor allem diskutieren, wie Musik emotional auf Zuhörende wirken kann und welche musikalisch-strukturellen Charakteristika hierfür eine Rolle spielen. Zum anderen wird thematisiert, wie Musiker/-innen ihre expressiven musikalischen Intentionen umsetzen. Das Seminar bietet Raum für die Reflexion eigener Erfahrungen.
- Einführende Lit.: Juslin, P.N. & Sloboda, J.A. (Eds.) (2011). Handbook of music and emotion: Theory, research, applications. Oxford University Press.