Proseminar: Die Musik von Erik Satie – Wirkung und Rezeption
Für alle Interessierten, Voraussetzung ist die abgeschlossene Einführungsveranstaltung der Musikhochschule.
Benoteter Schein
Die Musikgeschichte ist immer wieder von Persönlichkeiten geprägt, die sich einer genauen Einordnung in bestimmte Genrespezifika und kulturelle Strömungen sowie Kompositionsschulen (vermeintlich) entziehen. Im Schaffen dieser Charaktere zeigt sich vermehrt die Ambivalenz des vorgeblich künstlerisch Eindeutigen; der Versuch des Konterkarierens der Konventionen und damit verbunden die Arbeit mit neuen Formsprachen. Erik Satie, gleichwohl vielfältiger Kategorisierungsversuche wie „früher Dadaist“, „erster Minimalist“, „Wegbereiter des Impressionismus“ etc. ausgesetzt, erscheint hier als geeigneter „Gegenstand“ für den oftmals beschriebenen musikalischen Aufbruch im frühen 20. Jahrhundert, welcher wiederum nicht nur durch progressive Kräfte bestimmt erscheint. Die Musik Saties nahm schon zu Lebzeiten eine Sonderrolle ein, denn obgleich des Neuartigen und „Modernen“ in seiner Musik, erscheint auf den zweiten Blick auch eine Verwurzelung in einer Musiktradition deutlich hinter der scheinbaren Radikalität einer „Musique d’ameublement“ auf. Im Seminar soll versucht werden anhand der Musik Saties Fragen nach den Spannungsfeldern von Tradition und Moderne, Fortschritt und Konservatismus, Einfachheit und Komplexität, Originalität und Konvention auf den Grund zu gehen.
Hinweis für Studierende der Musikhochschule:
Wenn Sie eine unserer Veranstaltungen besuchen möchten, wenden Sie sich bitte vorab an die jeweiligen Dozierenden.
- Wehmeyer, Grete: Erik Satie, Hamburg 1998.