Blockseminar

»Wolken zieh'n wie schwere Träume«. Musikästhetik der Romantik

Lehrende: Eggers
Fachbereich: Musikwissenschaft
Start: 09.04.2022
Blockzeiten:
Datum Uhrzeit Ort
09.04.2022 09:00–12:00
Raum:
Zielgruppe:

Alle (Deutschkenntnisse müssen ausreichen um Texte lesen zu können)

Modul:
Abschluss: Keine Angaben

"Wir suchen überall das Unbedingte und finden immer nur die Dinge" klagte der Romantiker Novalis schon 1798, als die Musik noch ganz klassisch klang. Und mit dieser unstillbaren Sehnsucht nach dem Unbedingten, nach dem einen Zauberwort, das die Welt zum Klingen bringen könnte (Eichendorff), sollte schon bald die Musik zur "romantischsten aller Künste" überhaupt werden (Schopenhauer). Musik schien, ganz ohne Worte die Welt in einer Weise aufzuschließen, ja diese vielleicht gar zu übersteigen, wie keine andere Kunst sonst. Und das warf Fragen auf. Ziemlich schwerwiegende Fragen, einige davon verfolgen das Nachdenken über Musik noch immer.

Was sind Kunstwerke und welche Rolle spielen sie für den menschlichen Geist? Was ist Schönheit und darf Kunst auch das Hässliche zeigen? Ist Musik eine Sprache, die alle Sprachen übersteigt? Oder besteht Musik aus geronnener Bewegung? Kann gerade die Musik vielleicht diese eine, tiefe Sehnsucht stillen? Wovon ist eine Kunst beflügelt, die durch finsterste Schauer des Hexensabbats jagt und den Verlust des goldenen "es war einmal" besingt? Gibt es Auserwählte unter uns - Genies - die die Welt tiefer verstehen als die Normalsterblichen? Und finden sich diese ganzen Ideen wirklich in der Musik wieder und wenn ja, wie und wo?  "Die Romantik ist eine Gnade, eine himmlische oder höllische Gnade, die uns mit ewigen Stigmata gezeichnet hat" - seufzte Baudelaire 1859, als man in Europa gerade erst begann, von einem gewissen Richard Wagner zu hören....

Wir wollen uns in vier Blocksitzungen jeweils am Samstag Zeit nehmen, zentrale ästhetische Ideen an Texten des 19. Jahrhunderts zu lesen und zu diskutieren - dunkle, helle, komplexe, merkwürdige - rund um Philosophen und Komponisten, z.B. Schopenhauer, Nietzsche, Hanslick, Schumann, Schubert, Mendelssohn, Berlioz oder Wagner.

Termine:  9.4. (9-12h);  23.4. (9h-16h); 18.6. (9h-16h); 2.7. (9h-14.30h)

Anmeldungen bitte per mail an: Katrin-eggers@gmx.de