Das Klavier im 20. und 21. Jahrhundert. Techniken, Instrumente, Konzepte
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Das Klavier war ein zentrales und stilbildendes Instrument des 19. Jahrhunderts. Vor allem deswegen wurde es im 20. Jahrhundert zu einer ästhetischen Herausforderung. Die Auseinandersetzung mit den klanglichen Möglichkeiten, mit spieltechnischen Innovationen, neuen Konzepten und medientechnologischen Erweiterungen in der Musik des 20. und 21. Jahrhunderts werden im Mittelpunkt unseres Seminars stehen. Anhand von wegweisender Literatur für oder mit Klavier werden wir einen Überblick über die Entwicklungen zwischen 1900 und heute nachzeichnen. Neben instrumentaltechnischen und aufführungspraktischen Fragen, ästhetischen Konzepten und musikalischer Analyse geht es uns auch darum, den Umgang mit dem Klavier in unterschiedliche Kulturkreisen sowie der Umgang mit den starken Gattungstraditionen zu thematisieren.
Hierfür werden wir Werke und Schriften von Komponisten wie Igor Strawinsky, Olivier Messiaen, Conlon Nancarrow, John Cage, György Ligeti, Pierre Boulez, George Antheil, Morton Feldman, Toru Takemitsu, Steve Reich, Nikolaus A. Huber, Michael Beil, Annesley Black, Stefan Prins und Simon Steen-Andersen studieren. Das Seminar ist eine Kooperationsveranstaltung der Musikhochschule und des Musikwissenschaftlichen Seminars. Geleitet wird das Seminar von Rei Nakamura (Pianistin) und Anne Holzmüller (Musikwissenschaftlerin), woraus sich die Doppelperspektive aus wissenschaftlicher und instrumentalpraktischer Sicht auf die Dimensionen des Klaviers im 20. und 21. Jahrhundert ableiten soll. Im Seminar werden wir analysieren und Texte lesen, aber immer wieder auch Praktisches am Instrument nachvollziehen und ausprobieren.
- Klaviermusik des 20. Jahrhunderts (=Melos. Jahrbuch für zeitgenössische Musik), hg. v. W. Killmeyer, S. Mauser, W. Riehm, Mainz u.a.: Schott 1992.
- Lexikon des Klaviers. Baugeschichte – Spielpraxis – Komponisten und ihre Werke – Interpreten, hg. v. Christoph Kammertöns, Sigfried Mauser, Laaber 2006.
- John Cage, Silence, aus dem Amerik. von Ernst Jandl, Frankfurt 1995.
- Bálint András Varga, Drei Fragen an dreiundsiebzig Komponisten, aus dem Engl. von Barbara Eckle, Regensburg 2014.