Blockseminar

»Ko-Präsenz« und »Ko-Absenz«. Texte zu einer »Ästhetik der Abwesenheit«

Lehrende: Klassen
Fachbereich: Musikwissenschaft
Start: 23.04.2021
Blockzeiten:
Datum Uhrzeit Ort
23.04.2021 16:00–18:00 101, Zoom
08.05.2021 10:00–18:00 101, Zoom
03.07.2021 10:00–18:00 101, Zoom
Raum: 101 und Zoom
Zielgruppe:

Alle Interessierte

Anmeldung unter: j.klassen@mh-freiburg.de

Modul: Musikwissenschaft 1 und 2
Abschluss:

Leistungsschein, Übernahme Beiträge, Hausarbeit

»Abwesenheit« ist der zentrale Begriff pandemischer Konzert- und Bühnenerfahrung. Was fehlt sind Kommunikation, Atmosphäre, die formalen Bedingungen von Aufführungsräumen, die prä-, inter- und postkonzertären Situationen. Unter dem Titel Ästhetik der Abwesenheit fasst Heiner Goebbels (2012, Neuauflage 2021) seine Erfahrungen mit einer Reduzierung theatraler Mittel aus einer Produktionsperspektive zusammen. Dabei handelt es sich weniger um eine Ästhetik im philosophischen Sinne als um einen Bericht. Hintergrund ist der seit dem Performative Turn vor gut zwanzig Jahren diskutierte Blickwechsel von der Werkebene auf die performative Situation, in »Ko-Präsenz« (Fischer-Lichte) bzw. »Ko-Absenz« (Wortelkamp) von Akteur:innen und Publikum. Tatsächlich ist die Erfahrung eines Konzertierens ohne sichtbares Publikum längst bekannt. Mit der Nutzung von Speicher- und Übertragungsmedien zählt das isolierte Musizieren in Aufnahmeräumen und Studios seit über hundert Jahren zum musikproduzierenden Alltag. Auch die Nutzung des Internets zur Partizipation ist nicht neu, in der Pandemie aber zwangweise radikalisiert. Auf der Grundlage ausgewählter Texte und Stücke sollen in der Veranstaltung die Perspektiven von Live- und digitalen Formaten diskutiert werden. Ziel ist die Erweiterung des Wissens um die Dimensionen von Präsenzerlebnis, die nicht durch Kunstproduktions- und Rezeptionsforschung erfasst werden.

Literatur:
  • zentrale Textauszüge auf Glarean