Seminar

Philosophisch-historische Einführung in die Musikästhetik

Lehrende: Hollaender Bauer
Fachbereich: Musikwissenschaft
Start: 27.04.2022
Tag: Mittwoch 14:00–16:00
Raum: HS 1119
Zielgruppe:

Für alle Interessierten, Voraussetzung ist die abgeschlossene Einführungsveranstaltung der Musikhochschule. Wenn Sie die Veranstaltung besuchen möchten, wenden Sie sich bitte vorab an die Dozierenden.

Modul:
Abschluss:

Abschluss: benoteter Schein.

Viele Fragen an die Musik sind älter als der Name ›Musikästhetik‹, vielleicht so alt wie die Musik selbst. Zu den vergleichsweisen jüngeren Problemen gehört dagegen die Diskussion, was mit ›Musikästhetik‹ ihrerseits gemeint sei. Diese Unterscheidung kann nicht zum Schluss haben, die beiden Fragerichtungen – nach Musik einerseits, nach Musikästhetik andererseits – gegeneinander auszuspielen und letztlich über der einen die andere zu vernachlässigen. Entsprechend versammelt dieses Seminar Lektüren, deren Gemeinsamkeit in nicht mehr – aber auch nicht weniger – als einem Nachdenken über Musik besteht. Die Texte führen von der Antike bis in die Gegenwart und sind für das musikaffine Denken teils Epoche spiegelnd, teils epochemachend. Sie suchen zu beschreiben, was Musik ist, und zu bestimmen, was sie sein soll. Sie bedenken den Ursprung wie die Wirkung musikalischer Tätigkeit, das Verhältnis von Musikschaffenden oder Interpreten zur Musik im Kleinen wie von Musik und Gesellschaft im Großen. Musik erscheint als Verderbnis oder Erlösungsversprechen, als eine Kunst unter vielen oder einem Ideal der Künste und Richtschnur von Ästhetik überhaupt. Unter mathematischen, sprachlichen, theologischen, technischen, sozialen, kompositorischen, historischen, neurowissenschaftlichen, literarischen, philosophischen Vorzeichen wird er gesucht: der ›Sinn‹ von Musik. So soll durch dieses Curriculum nicht nur über Musik nachgedacht, sondern dieses Nachdenken selbst reflektiert werden. Das Seminar stellt keinen musikästhetischen Kanon vor – den es möglicherweise gar nicht geben kann. Wenn schon nicht kanonisch, so ist die Textauswahl immerhin exemplarisch und kann durch einen Eindruck entschädigen, was Musik und Musikästhetik gewesen sein könnten, sein können und vielleicht sein werden.