»Die rauschende Stimme des Publikums«. Publikumsforschung und Hörertypologien
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Teilnahmeschein nach Übernahme eigenständiger Beiträge
Leistungsnachweise nach Übernahme eigenständiger Beiträge und Hausarbeit im Umfang von Pro- bzw. Hauptseminaranforderungen
Jetzt, wo es fehlt, rückt das Publikum besonders ins Rampenlicht. Publikumsevaluierung wird von professionellen Medienagenturen betrieben und ist Gegenstand wissenschaftlicher Concert Studies. Mit der Etablierung öffentlicher Konzerte in Europa im 18. Jahrhundert spielt die Einschätzung des Publikums eine zentrale Rolle. »Die rauschenden Stimme des Publikums« sei »sehr bedeutend […] für die Schicksale der Kunstwerke, folglich für die Schicksale der Künstler, folglich für die Schicksale und den Gang der Kunstkultur selbst« (Rochlitz 1799). Hörertypologien dienen als Instrumente, um das Publikum zu taxieren. Dabei zählen soziologische Aspekte ebenso wie ästhetische, kommunikative, pädagogische und ökonomische. In der Veranstaltung sollen Absichten, Methoden, kulturelle Kontexte und die jeweilige Musik unter systematischen und historischen Aspekten erarbeitet werden, etwa an Typologien von Theodor W. Adorno (1962), Siegfried Borris (1949), Heinrich Besseler (1925), Hans Georg Nägeli (1826), Friedrich Rochlitz (1799) und weiteren. Ziel ist der Gewinn musikwissenschaftlicher Kompetenz und die Reflexion über die eigene Position als Musiker:innen und Zuhörer:innen.
- Martin Tröndle (Hg) (2018): Das Konzert II. Beiträge zum Forschungsfeld der Concert Studies. Bielefeld: Transcript; Christian Thorau/Hansjakob Ziemer (Hg) (2019): The Oxford Handbook of Music Listening in the 19th and 20th Century; Klaus Aringer u.a. (Hg) (2017): Geschichte und Gegenwart des musikalischen Hörens. Rombach: Freiburg; Christa Nauck-Börner (1980): Logische Analyse von Hörertypologien und ihre Anwendung in der Musikpädagogik. Hamburg: Wagner; Quellentexte und weitere Literatur auf Glarean