Seminar

»Greisenavantgardismus«. Wagners Parsifal

Lehrende: Klein
Fachbereich: Musikwissenschaft
Start: 11.04.2019
Tag: Donnerstag 18:00–20:00
Raum: 105
Zielgruppe:

Schulmusiker*innen, Kirchenmusiker*innen, Studierende der Opernschule und alle anderen, die sich für Wagner interessieren.

Modul:
Abschluss:

qualifizierter Schein. Voraussetzung: Hausarbeit, u. U. mit Referat

»SItzschein«. Voraussetzung: regelmäßige jund engagierte Teilnahme.

Von Wagners Musikdramen ist uns der Parsifal wohl das fremdeste geblieben. Einerseits ist er ein hochideologischer Versuch, Elemente christlicher wie buddhistischer, nicht zuletzt frauenfeindlicher Religion in Kunst zu übersetzen; andererseits handelt es sich um die große Liebe von Claude Debussy. Es ist eine Musik, in der Wagner sozusagen nachwagnerisch zu komponieren beginnt, eine Klangwelt von fast mediterraner Transparenz, nachhaltig reduziertem Pathosaufwand, oft geradezu sachlich, dann wieder bombastisch - sowie eine Ökonomie der instrumentalen Mittel, die teils mit leichten, entspannten, teils mit kahlen, dunklen Farben arbeitet. Der Parsifal ist schwere »deutsche« Metaphysik und zugleich ätherisches Mittelmeer. Soweit eine erste Annäherung an dieses Werk.

Literatur:
  • Wagner, Richard: Parsifal. Texte Materialien, Kommentare. Hrsg. v. Attila Csampai u. Dietnar Holland, Hamburg 1984. günstig im Netz zu erhalten. Wichtiger Band. Sollte in der 1. Sitzung bei den Teilnehmer*innen vorhanden sein.
  • Boulez, Pierre: »Wege zu Parsifal« (1968), in: Ders.: Anhaltspunkte. Essays, Kassel 1979. Wird im Seminar digital übermittelt.
  • Dahlhaus, Carl: »Parsifal«, in: Ders.: Richard Wagners Musikdramen, Stuttgart 1996. Kleines Reclambändchen, sehr günstig im Netz zu erhalten.
  • Moser, Tilmann: »Abenteuer Parsifal«, in: Ders.: Das zerstrittene Selbst, Frankfurt a. M.1990. Wichtiger pychoanalytischer Essay zum Parsifal.