Vorlesung

Die Musik im Zeitalter Beethovens und Rossinis (Die Musik des 19. Jahrhunderts 1)

Lehrende: Willimann
Fachbereich: Musikwissenschaft
Start: 22.04.2020
Tag: Mittwoch 12:15–13:45 Raum: online (Anmeldung auf der Plattform GLAREAN, "Beitritt nach Bestätigung".)
Raum: online
Zielgruppe:

Alle Interessierte; BA und Master-Studierende; Gäste

Modul: Musikwissenschaft 1 und 2
Abschluss:

Testat (unbenotet) mit KP nach interner Klausur (BA und MA); benoteter Schein mit KP für zusätzliche schriftl. Hausarbeit

Die Vorlesung behandelt zentrale musikhistorische Ereignisse der Zeit von 1800 bis 1830. 1802 realisiert der hervorragende Pianist und Improvisator in Wien, der 32jährige Ludwig van Beethoven (1770-1827), dass sein Gehörleiden die Laufbahn als Interpret verunmöglichen wird und konzentriert sein Schaffen auf die Komposition. 1812 gilt er als führender Komponist seiner Zeit. Bis 1816 hat er u.a. 8 Symphonien, 5 Klavierkonzerte 11 Streichquartette und 28 Klaviersonaten, aber auch ein Oratorium, eine Messe und eine Oper komponiert. Danach und ab 1818 bei fast vollständiger Ertaubung entstehen die radikalen späten Werke (9. Symphonie, 5 Streichquartette ab op. 127, 4 Klaviersonaten ab op. 106, die Missa solemnis). – Der gut zwanzig Jahre jüngere Gioachino Rossini (1792-1868) kam in jenem Jahr zur Welt, als sich Beethoven zum zweiten Mal und definitiv in Wien niedergelassen hatte. In Beethovens Krisenjahr 1816 festigt Rossini seinen Durchbruch mit der Opera buffa „Il barbiere di Siviglia“ (Rom). Kurz nach der UA seiner französischen Grand opéra „Guillaume Tell“ (1829, Paris) zieht sich der gefeierte Opernkomponist mit 38 Jahren vom Komponieren zurück (1830). Das kurze Zusammentreffen dieser beiden bedeutendsten und gegensätzlichen musikalischen Exponenten ihrer Zeit im Frühjahr 1822 in Wien war durch sprachliche Barrieren und Beethovens Taubheit erschwert. Beethoven soll den ‚Barbiere’ gelobt haben; Rossini, erschrocken über die ärmlichen Lebensumstände des Genies Beethoven, soll danach vergeblich versucht haben, eine Unterstützungskampagne für Beethoven zu lancieren, trotz des „Rossini-Taumels“ in Wien (und andernorts). In die Zeitgenossenschaft der Beiden fallen auch die epochalen Innovationen Franz Schuberts und Carl Maria von Webers: das romantische Klavierlied (etwa Schuberts „Gretchen am Spinnrad“, 1814) und die deutsche romantische Oper (Webers „Freischütz“, 1821, Berlin). Auch sie werden zusammen mit den historischen Kontexten in das Panorama der Vorlesung einbezogen. (Im kommenden Wintersemester wird eine Vorlesung ‚Die Musik des 19. Jh.s 2’ den Zeitraum von 1830 bis ca. 1919 behandeln.) - Anmeldung auf der Plattform GLAREAN, "Beitritt nach Bestätigung".

Literatur:
  • 1. Dahlhaus, Carl: Die Musik des 19. Jahrhunderts (Neues Handbuch für Musikwissenschaft 6), Laaber 1980; 2. Abraham, Gerald: The age of Beethoven (The new Oxford history of music 8), Oxford UP 1985 (auch Reprint 2007); 3. Caeyers, Jan: Beethoven. Der einsame Revolutionär. Eine Biographie, Beck: München 2012 (Original holländisch 2009). 4. Jacobshagen, Arnold: Gioachino Rossini und seine Zeit (Grosse Komponisten und ihre Zeit), Laaber 2015. 5. Osborne, Richard: Rossini (The master musiciens) Oxford UP 2007.