Philosophie und Ästhetik der neuen Musik. Exemplarische Konzepte zur Verbindung von Material, Formung und Form
Datum | Uhrzeit | Ort |
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15.05.2020 | 11:00–17:00 | 343 |
12.06.2020 | 11:00–17:00 | 343 |
13.06.2020 | 10:00–16:00 | 343 |
26.06.2020 | 11:00–17:00 | 343 |
Neben den Kompositionsstudierenden sind auch Studierende anderer Studienrichtungen im Seminar willkommen, also auch Interpreten, Tonsetzer, Musikwissenschaftler etc.
Viertägiges Kompaktseminar im Seminarraum 343 des Instituts für Neue Musik
Mit Aufgabe der Tonalität erwiesen sich die auf harmonikalen Spannungsverhältnissen basierenden traditionellen Satz- und Formmodelle als obsolet. Schönberg, Berg und Webern komponierten während der freiatonalen Phase daher wahlweise vor allem kurze Miniaturen und textgebundene Vokalwerke. Neue Formen der „Organisation von Klang“ suchte Edgard Varèse, dessen „Déserts“ für Ensemble und Tonband (1950-54) zur Eröffnung des Sommersemesters an der HfM Freiburg aufgeführt wird. Die Diskussion über den Zusammenhang von Material, Formung und Form entbrannte vor allem in den 1950er Jahren durch serielle Überlegungen zur Vereinheitlichung der musikalischen Zeit, namentlich des Verhältnisses von Tonhöhen und Dauern, Klang- und Erlebniszeit. Je eigene Wege suchten damals Karlheinz Stockhausen, Bernd Alois Zimmermann und György Ligeti, von denen das Seminar exemplarische Konzepte, Texte und Werke behandelt: punktuelle Form, variable Form, Momentform, offene Form, Klanfgarbenkomposition. Thematisiert werden ferner jüngere Ansätze wie Happening, Konkretismus, Minimalismus, Spektralismus, Konzeptmusik sowie das Komponieren mit Algorithmen und Fraktalen anhand ausgewählter Werke und Texte von Helmut Lachenmann, Steve Reich, Alvin Lucier, Gérard Grisey, George Brecht, Mathias Spahlinger, Enno Poppe, Alexander Schubert, Brigitta Muntendorf…