Seminar

Musik als immaterielles Kulturerbe: Einblick in die Arbeit der UNESCO

Lehrende: Eddin Maraqa
Fachbereich: Musikwissenschaft
Start: 21.10.2021
Tag: Donnerstag 10:00–12:00
Raum: Musikwissenschaftliches Seminar der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Zielgruppe:

Für alle Interessierten, Voraussetzung ist die abgeschlossene Einführungsveranstaltung der Musikhochschule und vertiefte Kenntnisse im musikwissenschaftlichen Arbeiten.

Modul: BA: Proseminar zu einem Themenbereich musikwissenschaftlicher Forschung, Proseminar zur historischen Musikwissenschaft, Proseminar zur Ethnomusikologie, Hauptseminar zur Musikgeschichte ab dem 17. Jahrhundert; MA: Hauptseminar 1 und 2 zur Musikgeschichte, Masterseminar zur Musikgeschichte.
Abschluss:

Benoteter Schein

Was haben die Epik des Dede Qorqud in Aserbaidschan, der Zaouli-Tanz in der Elfenbeinküste, Khon, das Maskentanzdrama aus Thailand, Reggae-Musik aus Jamaica, Orgelbautraditionen aus Deutschland und das Trommelspielritual Las tamboradas aus Spanien gemeinsam? Sie alle sind musikkulturelle Ausdrucksformen, die zum von der UNESCO anerkannten Immateriellen Kulturerbe gehören! 2003 verabschiedete die UNESCO ein Übereinkommen zur Erhaltung des Immateriellen Kulturerbes, das zur Förderung des Bewusstseins für die Bedeutung des Immateriellen Kulturerbes und seiner Wertschätzung auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene sowie zur Förderung der internationalen Zusammenarbeit und Unterstützung, etwa durch länderübergreifende Nominierungen, Erhaltungsmaßnahmen, Informations- und Erfahrungsaustausche etc. beitragen soll. Mit dem Übereinklommen strebt die UNESCO einerseits an, dem Verfall von Kultur und möglichen homogenisierenden Tendenzen der Globalisierung entgegenzuwirken, und andererseits, dem Missbrauch von Kulturgütern für politische und kommerzielle Ziele vorzubeugen. Laut UNESCO sind unter dem Begriff „Immaterielles Kulturerbe“ alle Bräuche, Darstellungen, Ausdrucksformen, Wissen, Fertigkeiten und die dazu gehörigen Instrumente, Objekte, Artefakte und kulturellen Räume zu verstehen, die Gemeinschaften, Gruppen und ggf. Einzelpersonen als Bestandteil ihres Kulturerbes und ihrer Identität ansehen und an nachfolgende Generationen weitergeben.

Das Seminar bietet Einblicke in die Arbeit der Organe des Übereinkommens, insbesondere der Generalversammlung der Vertragsstaaten und des zwischenstaatlichen Ausschusses. Im Mittelpunkt stehen Themen wie Ethik, Beteiligung von Gemeinden, Nominierungsprozesse, Kriterien für die Erstellung, Aktualisierung und Veröffentlichung der repräsentativen Liste und jener des dringend erhaltungsbedürftigen Immateriellen Kulturerbes. Anhand von ausgewählten Beispielen aus den jeweiligen Listen widmet sich das Seminar der Frage nach der Musik, deren Erscheinungsformen, Akteuren und klangerzeugenden Instrumenten als immateriellem Kulturerbe. Ziel ist es, die weltweite Vielfalt musikkultureller Ausdrucksformen zu zeigen und deutlich zu machen, dass einige Kulturformen durch globale wie auch lokale Entwicklungen bedroht sind und effektiver Erhaltungsmaßnahmen bedürfen, wozu die UNESCO einen wesentlichen Beitrag leistet.

Hinweis für Studierende der Musikhochschule:

Wenn Sie eine unserer Veranstaltungen besuchen möchten, wenden Sie sich bitte vorab an die jeweiligen Dozierenden.