Um ihre Werke einem breiteren Publikum bekannt zu machen, arbeiteten Komponisten vom 16. bis zum 18. Jahrhundert mit Druckern oder Notenkopisten zusammen. Mittels eines engmaschigen Netzwerkes verkauften Verleger und Buchhändler die Musikdrucke sowie Handschriften selbst an Orten, die sich weit entfernt vom Wirkungsort des Komponisten befanden. Dieser Kreislauf vom Komponisten zum Käufer der Musikalien interessiert uns in diesem Kurs. Indem wir uns den einzelnen Akteuren zuwenden (Komponist, Kopist, Drucker, Verleger, Buchhändler, Käufer) und ihrer spezifischen Interessen bewusstwerden, erscheint uns die Musikgeschichte in einem neuen Licht. Wieso hielten Komponisten ihre Werke zum Teil vor einer Veröffentlichung zurück? Warum durften Drucker Musikbücher gegenseitig kopieren und sogenannte 'Raubdrucke' herstellen? Welche Musiknoten hatte ein Buchhändler in London im 17. Jahrhundert im Angebot? Wer kaufte Musiknoten? Wo waren welche Musikwerke bekannt und wo wurden sie aufgeführt?

Ausserdem verfolgt dieser Kurs das Ziel des forschend-entdeckenden Lernens. Nebst den Lektüretexten, die das theoretische Wissen vermitteln, lösen Sie von Woche zu Woche Aufgaben mit Bezug auf das Musikrepertoire für Ihr Instrument und gelangen dabei zu persönlichen Erkenntnissen. 

Am 20. und 27. November 2020 fällt der Unterricht aus.